Freitag, 18. September 2009

Das Kommunikationsmodell Schulz von Thuns

Hallo zusammen,

in der heutigen turbulenten Stunde ging es um das Kommunikationsmodell Friedemann Schulz von Thuns (oder im kölschen Dativ: dem Schulz von Thun sein Modell). Ich habe euch hier eine Skizze des Tafelbildes hochgeladen. Es gibt zwar ein paar Unterschiede zu euren Beiträgen, aber ich hatte keine Lust alles neu zu zeichnen. Ich denke, es ist nah genug an unserer Fassung. Ich bin im Unterricht nicht genau auf die Zuweisung der möglichen Antworten des Azubis zu den einzelnen Ohren eingegangen. Dies lag daran, dass meine Konzentration durch die in der Klasse herrschende Unruhe leicht gelitten hatte....

Ihr könnt hier sehen, dass jede mögliche Antwort des Azubi einem Ohr zugeteilt ist. Das soll heißen, dass der Azubi je nach Antwort die er gibt eine andere Botschaft des Chefs empfangen hat, sprich: mit einem anderen Ohr gehört hat.

Im Anschluss an die Vorstellung des Modells habt ihr von eigenen Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit einseitige Hörgewohnheiten berichtet. Genannt wurden Omas, die ein ausgeprägtes Appellohr haben (bin pleite, Oma = explizite Sachbotschaft, aber Oma hört einen Appell), Mamas, die gut mit dem Selbstoffenbarungsohr hören (mir sind hier nur die Studierenden der erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln eingefallen :-) ) sowie Beziehungspartner, die gut und oft auch ausschließlich mit dem Beziehungsohr hören. Nicht genannt wurden die Spezies, die nur mit dem Sachohr hören, aber die werden wir noch kennen lernen.



Wir haben im Anschluss an die Vorstellung des Modells mit einer Übung begonnen, die ihr zu Hause zu Ende bearbeiten sollt. Hier nun das Word Dokument. Bitte druckt es aus und bringt die ausgefüllte Aufgabe mit zum Unterricht.

Grüße

J. Klaas

PS: Habe ich es nicht gesagt, die PH Studierenden sind sehr an den Selbstoffenbarungen ihrer Mitmenschen interessiert, die haben sogar einen Kummerkasten!!!!!!!!!!!!!!!

Hausaufgaben Battle - Die Gewinner

Wir erinnern uns, es ging um die Interpretation des folgenden Bildes:




Hier kommen die Texte der Wettbewerbsteilnehmer:

Text von Herrn D. Sach

Text von Herrn Joey (Open Office Dokument - ihr benötigt das Open Office Paket)

Text von Herrn Kronert

Text von Herrn Chen

Mehr Texte habe ich noch nicht erhalten, ich werde am Wochenende nochmal in mein Postfach schauen. Meine Adresse lautet: hypnotoad@gmx.de.

Rechts werdet ihr später eine Umfrage sehen, bei der bitte jeder nur eine Stimme abgibt. Kommentare zu den jeweiligen Texten könnt ihr gerne hier unter diesem Post loswerden. Je mehr Aktivität in Form von Kommentaren und Posts sich hier entwickelt, desto mehr könnt ihr von dieser Form des unterrichtbegleitenden Blogs profitieren.

J. Klaas


Meine Kommentare zu den einzelnen Interpretationen:


Herr Sach:


Eine nachvollziehbare Interpretation, die sich auf das Wesentliche beschränkt. Mängel sehe ich hier vor allem im darstellend-sprachlichen Bereich, denn Herr Sach ist in seinen Formulierungen wenig präzise. So sagt Herr Sach zum Beispiel:


"Meiner Meinung nach spielt sich das Geschehen in einer Einkaufsstraße ab und zeigt die Reaktionen der Menschen während dem Terroranschlag. Dies lässt sich daraus schließen, da vielleicht alle Menschen auf den großen Aschehaufen der beiden vorkurzen stehenden Zwillingstürmen herübersehen. Das lässt sich anbei der schmutzigen Kleidung des Mannes erkennen."


Herr Sach möchte hier die These belegen, dass sich die Szene während des Terroranschlags abspielt. Er belegt dies mit dem Hinweis darauf, dass "vielleicht" alle dorthin schauen. Er meint natürlich, dass der Mann im Vordergrung offensichtlich vom Ort des Geschehens kommt, da er so verschmutzt und aufgeregt ist. Das in Kombination mit der Bildunterschrift und der Tatsache, dass alle Menschen auf dem Bild gebannt in einer Richtung schauen, lässt darauf schließen, dass das Bild am Vormittag des 11.9.2001 entstanden sein muss. Bei Herrn Sach ist dies nicht präzise dargestellt und der Leser muss ahnen, was er meint!


Ansonsten hätte noch klarer herausgearbeitet werden können, was die einzelnen Menschen durch ihre Körpersprache kommunizieren...


Herr Joey


Formale Vorgaben: gedankliche Gliederung ist da, aber nicht sichtbar gemaht durch Absätze. Ein Absatz ist vom nächsten Absatz durch eine Freizeile getrennt!!


Beschreibung beschränkt sich auf das Wesentliche, aber die Postitionierung der Menschen auf dem Bild ist verwirrend.

Thesen werden nicht nachvollziehbar belegt! Das ist ein Problem. Beispiel: "Das Bild wurde direkt kurz nach der Katastrophe aufgenommen, da der Kopf von der Frau,zwischen den zwei Männern, noch dabei ist sich in die Richtung des Geschehens zu wenden."


Beschreibungen werden teils nicht gedeutet, z.B.: "Sie scheinen nervös zu sein, weil etwas passiert ist, wie man an der Kleidung des Mannes im Vordergrund sehen kann. Er und der Mann, der auf der rechten Seite der rechten Bildhälfte steht, rauchen beide eine Zigarette." Man sieht an der Kleidung nicht, dass die Männer nervös sind. Du beschreibst, dass die Männer rauchen, aber du deutest es nicht. Ich weiß, dass du meinst, dass das Rauchen ein Zeichen der Nervosität ist, aber du sagst es nicht!


Die Sprache ist sachlich und neutral, wenn auch recht parataktisch (das heißt, dass du oft Hauptsatz an Hauptsatz reihst)


Wirkung auf den Betrachter wird nicht thematisiert.


Herr Chen


Formale Vorgaben eingehalten, Gliederung nicht konsequent durch Absätze sichtbar gemacht (siehe Herr Joey), die der Absatzgleiderung zugrunde liegende gedankliche Gliederung ist nicht erkennbar, du springst hin und her (zB.: die Männer im Hintergrund werden mal hier, mal da angesprochen)


Beschreibung beschränkt sich auf das Wesentliche, Positionsangaben sind aber ungenau, z.B: „Auf dem Bild sind im Vordergrund 4 Personen zusehen“ Im Vordergrund steht nur der Mann im staubigen Anzug! Gut ist die Darstellung und Deutung der Mimik gelungen.


Thesen werden nachvollziehbar durch Belege gestützt


Sprachlich bis auf einige Ausrutscher im Bereich Ausdruck gut und variationsreich verfasst.


Wirkung auf den Betrachter wird ansatzweise thematiesiert.


Herr Cronert


Formale Vorgaben werden eingehalten, gedankliche Gliederung gut, allerdings nicht gut sichtbar (siehe Herr Joey)


Beschreibung gut, auf das Wesentliche beschränkt, da bei Herr Cronert die Beschreibung auf die Deutung folgt. Ich finde das für einen Leser, der das Bild nicht vor Augen hat, schwer verständlich und würde eine Deutung, die sich der Beschreibung anschließt, vorziehen.


Thesen werden nachvollziehbar gestützt.


Sprachlich flüssig und variationsreich verfasst, wenige Ausdruckfehler


Wirkung auf den Betrachter wird thematisiert, Verbesserungsvorschlag: genau darauf eingehen, warum das Bild bedrückend wirkt, z.B.: Farbgestaltung, Kameraposition, Kontext bzw. Inhalt…


MEINE RANGFOLGE:


Platz 1: Herr Cronert

Platz 2: Herr Chen

Platz 3: Herr Joey

Platz 4: Herr Sach