Montag, 24. August 2009

So

Liebe I11A1,

entschuldigt bitte, dass ich so lange gebraucht habe den Blog zu eröffnen. Aber nun ist es soweit und ich werde die bisherigen Unterrichtsstunden zusammenfassend reflektieren.

Wir haben im August begonnen, indem ich euch gefragt habe, was ihr vom Deutschunterricht erwartet. Wir haben alle Antworten an der Tafel in einer MindMap gesammelt. Ein Schüler hat die MindMap fotografiert und ich werde diese, sobald ich sie erhalten habe, hier einfügen. Ich erinnere mich daran, dass ihr recht realistische Vorstellungen habt und ich erinnere mich auch an einige Wünsche, denen ich versuchen werde nach zu kommen. Wenn das Foto hier erscheint, werde ich noch ein paar Worte dazu verlieren.

Unser erstes Thema in der Oberstufe lautet Kommunikation. Wir haben damit begonnen, indem ihr wiederrum eine MindMap erstellt habt. Hier wurden viele Aspekte von Kommunikation genannt und wir haben alle Aspekte unter die Oberbegriffe VERBALE KOMMUNIKATION und NON-VERBALE KOMMUNIKATION notiert. Ein Schüler (leider weiß ich nicht mehr, wer es war) hat die Ergebnisse mit Hilfe eines MindMap Programms zusammengestellt und mir gegeben. Wenn derjenige so nett wäre, mir dieses Ergebniss in digitaler Form zur Verfügung zu stellen, werde ich es hier einbauen.

Wir haben dann im Unterricht Erfahrungen mit Kommunikationsproblemen ausgetauscht und sind so auf die besondere Problematik der interkulturellen Kommunikation gekommen. Leider kann ich mich nicht mehr an alle Beiträge erinnern, ich weiß nur noch, dass ich euch erzählt habe, dass man in Griechenland das Kinn nach oben hebt und einen Schnalzlaut macht, wenn man NEIN meint, was zu Verwirrung führen kann. Ein paar Tage zuvor hatte ich in der Zeitung einen Artikel zum Thema MIMIK gelesen, den ich euch sodann in Kopie gegeben habe und den ihr als Hausaufgabe zusammengefasst habt.

Gerne würde ich hier eine gelungene Zusammenfassung abdrucken! (Wisst ihr noch, wer einen guten Text geschrieben hatte?)

Im Anschluss an die Lektüre und die Besprechung der Zusammenfassungen, in deren Verlauf wir noch die Kriterien einer guten Zusammenfassung besprochen haben, habe ich euch mit der sogenannten 55-38-7 Regel konfrontiert, die aus einer Untersuchung des amerikanischen Psychologen Albert Mehrabian hervorgegangen ist. Diese Regel besagt, dass 55% einer Information durch Gestik und Mimik, 38% durch die Stimme und nur 7% durch die "digitale", sprich: verbale Kommunikation vermittelt werden. Auf die Frage, was ihr denn davon haltet, wurden zurecht einige kritische Stimmen laut. In diesem Artikel wird Kritik an dieser "Regel" formuliert, die eurer Kritik sehr nahe kommt.

Wichtig jedoch ist die Erkenntnis, dass die Mimik, Gestik und auch der Tonfall wesentlichen Einfluss auf die vermittelte Nachricht hat.

Um dies zu untermauern haben wir eine kleine Session pantomimischen Spiels eingelegt, wobei ihr einige auf Karten notierten Emotionen stumm dargestellt habt. Die meisten der dargestellten Emotionen wurden sodann auch prompt erkannt. Eine Beschreibung der non-verbalen Elemente der dargestellten Emotionen hat dann diesen Unterrichtsteil abgerundet. Hierbei habt ihr erstmals geübt, non-verbale (oder auch analoge) Sprache in Worte zu fassen. Dies werdet ihr übrigens in eurer ersten Klausur auch anwenden müssen!

Wenn ich mich richtig erinnere folgte nun die Lektüre eines Textes von Heiko Ernst, der sich mit den Kommunikationsregeln von Paul Watzlawik befasste. Wichtig sind hier die Begriffe digitale und analoge Kommunikation, Metakommunikation sowie die Feststellung, das man nicht nicht kommunizieren kann. Auch beachtenswert ist Watzlawiks Erkenntnis, dass jede Kommunikation einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt hat (dazu kommen wir später noch einmal).

Zum Schluss dieser Stunde habe ich euch ein Bild von C. Davey mit dem Titel "Punk vs. the City" von 1984 gezeigt, das hier zu sehen ist:




Am 27.8. habt ihr dann eure gelungenen Beschreibungen / Interpretationen des Bildes, die ihr zu Hause verfasst habt, vorgelesen.

Sonja hat uns im Anschluss ein informatives Referat über die Punkbewegung vorgetragen und uns in den Hörgenuss eines Sex Pistols Liedes ("God save the Queen") gebracht. Hier der Text. Sonja, wenn du ein Thesenpapier zu deinem Referat hast oder eine kurze Zusammenfassung bzw. informative Internetseiten zum Thema, kannst du diese gerne hier posten.

Warum interessiert uns die Geschichte des Punk? Es interessiert uns, weil wir die historische bzw. kulturelle Distanz, die zwischen dem Kunstwerk und uns, die wir im Jahr 2009 in Deutschland leben, überbrücken müssen, um zu einem wirklichen Verständnis der im Foto dargestellten Szene kommen wollen.

Diese Überbrückung der historischen/kulturellen Distanz ist ein wichtiger Arbeitsschritt bei der Interpretation eines jeden Textes. Die Arbeitsschritte, die ihr unbedingt beachten und durchlaufen müsst, wenn ihr eine Interpretation verfasst, haben wir auch an der Tafel gesammelt.

Das entstandenen Tafelbild beinhaltete Folgendes:

1. sich der ersten Leseerfahrung bewusst werden

2. den Verstehenshorizont klären

3. Die in der Aufgabenstellung genannten Operatoren und die evt. in der Aufgabenstellung erwähnten Untersuchungsaspekte bewusst wahrnehmen

4. Text nach grundlegenden Aspekten (gestalterischen Mitteln) untersuchen (je nach Textsorte sind diese verschieden)

Text nach den in der Aufgabenstellung genannten Aspekten untersuchen

5. Kontext heranziehen (nicht nur den historischen, auch zB. die Biografie des Autors ist hier gemeint)

6. eigene Position beziehen, These formulieren. Argumente, Beispiele und Belege sammeln (aus Punkt 4)

7. Gliederung erstellen

8. Interpretation schreiben

9. geschriebenen Text überarbeiten

SO, genug für heute, mehr später. Ich fühle mich jetzt nämlich sehr überarbeitet und gehe ins Bett.....

Bis morgen

J. Klaas